Datenhandel im Focus


Der Datenhandel boomt. Und die Mehrheit der Deutschen bezweifelt, dass damit ordentlich umgegangen wird. Der Datenschutz liegt den meisten Deutschen besonders am Herzen. Egal ob Facebook, Google+, Linkedin, Twitter oder Yahoo — Verbraucher wollen ihre sensiblen Daten gesichert wissen. Wobei der Wunsch und das eigene Verhalten vollkommen gegensätzlich ist. Dennoch scheinen die Unternehmen dieses wichtige Bedürfnis zu unterschätzen und ahnen nicht welche weitreichenden Konsequenzen Datenmissbrauch für sie haben kann. Demnach würden nach einer Studie 71 Prozent der Deutschen einem Unternehmen, dem sie nicht vertrauen, den Zugriff auf ihre Daten verweigern.


Des weiteren schätzt man den potenziellen Umsatzrückgang bei einem tatsächlichen oder gefühlten Datenmissbrauch im Jahr nach dem Bekanntwerden auf bis zu acht Prozent. Der Datenschutz ist für die Kunden eine sehr ernste Angelegenheit. Mit jedem bekannt werdenden Missbrauch steigt die allgemeine Verunsicherung. Gelingt es den Unternehmen nicht, nachhaltig Vertrauen zu schaffen, wird es zunehmend schwieriger für sie, das wirtschaftliche Potenzial ihrer Kundendaten zu nutzen. Die Kunden bleiben weg.

Besonders groß sind die Zweifel deutscher Kunden gegenüber sozialen Medien, Suchmaschinen und Mobilfunkanbietern. Als besonders sensible Daten gelten für die Deutschen vor allem Finanz- und Steuerangelegenheiten sowie Kreditkarten Verbraucher nehmen Datenschutz sehr ernst

Dass die Verbraucher verunsichert sind, zeigt sich auch darin, dass sich mehr als die Hälfte der Deutschen bei der Verwendung ihrer Daten von den Unternehmen belogen fühlen und bezweifeln, dass Unternehmen korrekt mit den überlassenen Daten umgehen.

Zum Vertrauensbruch reicht es bereits, wenn Verbraucher merken, dass ihre preisgegebenen Daten für einen anderen Zweck genutzt werden als ursprünglich gedacht — also statt für einen Einkauf im Netz etwa auch für Marketing Zwecke. Viele Verbraucher werten es beispielsweise als Vertrauensbruch, wenn die von ihnen preisgegebenen Daten für andere Zwecke als ursprünglich gedacht verwendet werden. Eine deutliche Diskrepanz zwischen Unternehmen und Verbrauchern gibt es auch bei der Einstufung elementarer Aktivitäten. So gingen bei einer Befragung etwa 40 Prozent davon aus, dass es nicht nötig sei, die Kunden vor einer Personalisierung des Angebots um Erlaubnis zu fragen, während 88 Prozent der Verbraucher dies jedoch erwarteten. 

Auch auf der rechtlicher Seite müssen sich Unternehmen mit dem Thema mehr auseinandersetzen, denn ab Mai 2018 wurden Auskunftsrechte der Kunden, ihr Recht auf Datenlöschung und das Recht auf Datentransportabilität deutlich gestärkt.

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