Verbraucher und der Datenschutz





Datenschutz liegt den Deutschen am Herzen. Egal ob Linkedin, Twitter oder Yahoo — Verbraucher wollen ihre sensiblen Daten gesichert wissen. Doch Unternehmen scheinen dieses Bedürfnis zu unterschätzen und ahnen nicht welche weitreichenden Konsequenzen Datenmissbrauch für sie haben kann: 71 Prozent der Deutschen würden einem Unternehmen, dem sie nicht vertrauen, den Zugriff auf ihre Daten verweigern. Des Weiteren schätzt Experten den potenziellen Umsatzrückgang im Jahr nach dem Bekanntwerden eines Missbrauchs auf bis zu acht Prozent.

Im zweiten Jahr sind Einbußen von bis zu fünf Prozent denkbar. Datenschutz ist für Verbraucher eine ernste Angelegenheit. Mit jedem bekannt werdenden Missbrauch steigt die allgemeine Verunsicherung. Gelingt es den Unternehmen jetzt nicht, nachhaltig Vertrauen zu schaffen, wird es zunehmend schwieriger für sie, das enorme wirtschaftliche Potenzial ihrer Kundendaten zu nutzen.

In den USA und Italien hingegen herrscht etwas weniger Skepsis. Besonders groß sind die Zweifel deutscher Kunden gegenüber sozialen Medien, Suchmaschinen und Mobilfunkanbietern.

Dass die Verbraucher verunsichert sind, zeigt sich auch darin, dass sich mehr als die Hälfte der Deutschen bei der Verwendung ihrer Daten von den Unternehmen belogen fühlen und bezweifeln, dass Unternehmen korrekt mit den überlassenen Daten umgehen.

Zum Vertrauensbruch reicht es bereits, wenn Verbraucher merken, dass ihre preisgegebenen Daten für einen anderen Zweck genutzt werden als ursprünglich gedacht — also statt für einen Einkauf im Netz etwa auch für Marketingzwecke aus. Viele Verbraucher werten es beispielsweise als Vertrauensbruch, wenn die von ihnen preisgegebenen Daten für andere Zwecke als ursprünglich gedacht verwendet werden.

Eine deutliche Diskrepanz zwischen Unternehmen und Verbrauchern gibt es auch bei der Einstufung elementarer Aktivitäten. So gingen bei einer Befragung von 140 Unternehmen aus acht Branchen etwa 40 Prozent davon aus, dass es nicht nötig sei, die Kunden vor einer Personalisierung des Angebots um Erlaubnis zu fragen, während 88 Prozent der Verbraucher dies jedoch erwarteten. Auch auf rechtlicher Seite müssen sich Unternehmen mit dem Thema auseinandersetzen.


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