Datenschutz und Big Data


Die EU möchte sich bei Big Data nicht ins Abseits stellen. Daten- und Verbraucherschützer wittern einen neuen Skandal. Angeblich hat sich die Kommission von den Prinzipien der Datensparsamkeit und der ausdrücklichen Zweckbindung verabschiedet. 


Es ist nicht mehr so wichtig das Daten über den eigentlichen Zweck hinaus erfasst werden. Die EU hat erkannt, dass man per Gesetz die Entwicklung der Datengewinnung nicht mehr aufhalten kann. Für sie ist es klar man möchte das Geschäft mit den Daten nicht verhindern und der weltweiten Entwicklung nicht im Wege stehen. Aber wie sag ich dies meiner Bevölkerung.  Vor allem wenn die Interessent in den Ländern so unterschiedlich sind. Die Deutschen sind die größten Bremser. Wenn sie nicht wären wäre die Angelegenheit bereits verabschiedet und in eine neue Verordnung gegossen. 

Die Nutzer werden in Zukunft mit einer massiven Ausweitung der Datengewinnung konfrontiert. Was das Fatale daran ist, eigentlich können sie nur teilnehmen. Eine Ablehnung der Bedingung schließt sie als Kunden unwillkürlich aus. Und daraus kann man erkennen, dass man ein privates Unternehmen nicht zu einem Verhalten zwingen kann, welches es nicht will. 

Aus diesem Grund haben die EU Verhandler eingelenkt. Aber wie sag ich das meinen Kindern, die ein Spielzeug wollen das es nicht gibt? Auch weitere Verhandlungspunkte werden den vielen Nutzern keine Freude bringen. So wird die Zweckbindung der Daten fast abgeschafft. Unser deutsches Recht das die Interessen der Betroffenen in den Vordergrund stellt, widerspricht der Aufhebung der Zweckbindung und der Bevorzugung des Datensammlers. Aber was soll man machen. Die Wünsche und die Wirklichkeit kann nicht mehr zur Deckung gebracht werden. 

Auch wird sich die Kritik an dem Begriff der nicht exzessiven Datenverarbeitung verstärken. Der Begriff ist so ungenau, dass man daraus auch den Tod der Großmutter herleiten kann. Aber kann man die Wünsche der Betroffenen und die der Datensammler unter einen Hut bringen, wenn beide Seiten keine Einigung wollen und jeder auf seinen maximalen Forderungen besteht. Technisch ist heute schon viel möglich und es wird noch viel mehr möglich sein. Das Betrachten der Daten aus unterschiedlichen Blickwinkeln ist Ziel der Datensammler und die Betroffenen wollen nicht gesammelt werden. Aber der Wettbewerb und der Markt wird neue Herausforderungen stellen. Maximale Wünsche wird auch ein noch so starker Widerstand nicht verwirklichen. Es gilt geschickt die Balance zwischen den Interessen zu erreichen. Sollte die EU das nicht schaffen, dann erleidet sie eine erneute Niederlage und das Projekt eines geeinte Europas beginnt auch hier zu scheitern. 

Kommentare