Soziale Medien


Soziale Medien oder englisch Social Media sind digitale Medien bzw. Plattformen (Social Software), die es Nutzern ermöglichen, sich im Internet zu vernetzen, sich also untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln, in einer definierten Gemeinschaft oder offen in der Gesellschaft zu erstellen, zu diskutieren und weiterzugeben. Soziale Medien können das schnelle Verbreiten von Wissen, Meinungen und anderen Informationen unterstützen. Es besteht im Unterschied zu traditionellen Massenmedien weniger oder kein soziales Gefälle zwischen Sender und Rezipienten (Sender-Empfänger-Modell). Als Kommunikationsmittel werden dabei Text, Bild, Audio oder Video verwendet. Soziale Interaktionen und kollaboratives Schreiben (manchmal in Anlehnung an den englischen Begriff auch Kollaboration genannt) haben in sozialen Medien Bedeutung und ersetzen mediale Monologe (one to many).

Der Begriff soziale Medien dient auch zur Beschreibung einer neuen Erwartungshaltung an die Kommunikation und wird zur Abgrenzung vom Begriff Medium für ein Druckwerk oder einen Rundfunkkanal stets im Plural verwendet. Dies soll signalisieren, dass es sich um mehr handelt als um einzelne Medien oder Kanäle. Das gemeinsame Erstellen, Bearbeiten und Verteilen von Inhalt, unterstützt von interaktiven Anwendungen, bis hin zum Ansehen, Lesen und Verstehen betont das Schlagwort Web 2.0.

Datenschutz in Sozialen Medien

In der Medizin besteht ein besonderes Maß an Vertraulichkeit (siehe Ärztliche Schweigepflicht). Es handelt sich bei Gesundheitsdaten nach Art. 9 Abs. 1 Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) um „besondere Kategorien von personenbezogenen Daten“. Ob die Datenschutzvorschriften einen ausreichenden Schutz bieten, ist strittig.

Konfliktfelder sind hier der Datenaustausch zwischen Ärzten, Krankenkassen, Krankenhäusern und anderen Dienstleistern im Gesundheitswesen. Eine wirksame und kostengünstige Behandlung (z. B. die Vermeidung von Doppeluntersuchungen) setzt Wissen über Vorerkrankungen, bisherige Diagnose und Behandlung und Medikamentennutzung voraus. Für die diesbezüglich kritische Diskussion siehe: Elektronische Gesundheitskarte.

Während der COVID-19-Pandemie in Deutschland wurde ein Jahr lang nicht erkannt, dass es eine Korrelation gibt zwischen dem Einkommen eines Menschen und seinem Risiko, an Covid-19 zu erkranken und daran zu sterben. Am 20. April 2021 veröffentlichte das Robert Koch-Institut, dass in der Hochphase der zweiten Welle die Sterblichkeit in benachteiligten Gebieten um bis zu siebzig Prozent höher war als anderswo.[33] In den USA und in Großbritannien wurde diese Korrelation früher diskutiert. Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages schrieb 2021 in einem Bericht für die Grünen, das Thema werde in Deutschland „eher zurückhaltend behandelt“. Laut Datenreport 2021 des Statistischen Bundesamtes ist die gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland „nur selten untersucht worden“.

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